Section-Z


von Seppatoni
15.02.2014

Seinen Ursprung hat Section-Z in der Spielhalle. Capcom veröffentliche das Arcade-Original 1985, bevor 2 Jahre später eine komplett überarbeitete Version des Shoot‘em Ups für das NES (in Japan für das Famicom Disk System) erschien, das inhaltlich außer des Gameplays nicht mehr viel mit dem ursprünglichen Spiel gemeinsam hatte. Doch beginnen wir bei der Handlung des Abenteuers.

Wir schreiben das 21. Jahrhundert. Die Funk- und Fernsehkommunikation zwischen der Erde und der im Universum befindlichen Saturn-Forschungsstation warnte vor näherkommenden Angreifern, bis die Verbindung plötzlich abbrach. In der Rolle von Captain Commando brecht ihr nach Balangool, im entlegensten Winkel des Weltalls, auf, um die Erde von den Eindringlingen zu beschützen. Euer Ziel ist es, im Hauptquartier der Angreifer bis in Section-Z vorzudringen, um L-Brain, das zentrale Kontrollsystem der Widersacher, zu vernichten.

Bis dorthin ist es ein weiter Weg. Ihr startet euer Abenteuer auf der Oberfläche des Planeten, bevor ihr euch ins Innere wagt. In den verschiedenen Abschnitten – passend jeweils als "Sections" bezeichnet – bekommt ihr es natürlich mit allerhand Gegnern zu tun, welche euch an eurer Mission hindern wollen. Zur Verteidigung könnt ihr stets auf eure multifunktionale Waffe zurückgreifen, welche durch das Aufsammeln von Items weiter aufrüstbar ist. Neben dem normalen Standardschuss habt ihr so die Möglichkeit, beispielsweise mit dem Megasmasher ein Feinde durchdringendes Geschoss oder mit dem Flash-Buster einen 3-Wege-Laserstrahl im Kampf anzuwenden. Ebenso findet ihr immer wieder Speed-up Tubes, welche eure Beweglichkeit und Geschwindigkeit erhöhen, oder auch das Barrier Schild, welches euch vor gegnerischen Geschossen schützt. Weitere sammelbare Waffen wie Crush Ball oder Flash Bomb ziehen euch bei einem Einsatz etwas Energie ab.

Im Kampf gegen die Scharen von feindlichen Kreaturen werdet ihr feststellen, dass die komplette Welt von Balangool wie ein Labyrinth aufgebaut ist und pro Abschnitt am Ende in der Regel zwei Transportstrahls zur Auswahl stehen, die in unterschiedliche Sections führen. Als Orientierungshilfe sind die unterschiedlichen Bereiche mit Nummern gekennzeichnet. Manche der Transportwege sind jedoch versperrt und müssen erst durch einen Generator aktiviert werden, der erst gefunden werden muss und jeweils auch streng bewacht wird. Überwindet ihr die Schutzvorrichtung oder besiegt einen der verschiedenen Zwischenbosse, werdet ihr jeweils mit zusätzlicher Lebensenergie belohnt. Diese könnt ihr durch Energiekapseln, welche manche besiegten Gegner hinterlassen, wieder auffüllen. Auch versteckte Warps führen zum Teil zu Räumen, welche Items und Energieauffrischer beherbergen. Gelegentlich führen sie auch zu anderen Gebieten.

Sollten es die Gegner tatsächlich schaffen, euch zu besiegen, so werden euch für das Scheitern weitere 5 Punkte von der Lebensenergie abgezogen und ihr beginnt am Anfang des aktuellen Abschnitts. Ist hingegen die komplette Energie aufgebraucht, so beginnt ihr komplett am Anfang der aktuellen Welt, von denen es insgesamt 3 im Spiel gibt.

Die Steuerung von Section-Z ist einfach gehalten, erweist sich als präzise und geht gut von der Hand. Mit dem Steuerkreuz manövriert ihr Captain Commando durch die Areale, mit A schießt ihr nach links, mit B nach rechts. Durch das Betätigen beider Tasten löst ihr Spezialwaffen ein. Optisch wird Standardkost geboten, was für ein Spiel mit Jahrgang 1987 allerdings nicht negativ zu sehen ist. Begleitet werdet ihr von verschiedenen Hintergrundmusiken und Geräuschen, die sich meist passend ins Geschehen einfügen und ihren Teil zur tollen Atmosphäre beitragen. Als seltsam und etwas kurios erscheint jedoch das markante Jingle beim Pausieren des Spiels.

Section-Z besticht durch seinen knackigen Schwierigkeitsgrad. Neben den Unmengen an Gegnern und Hindernissen, sorgt vor allem das verzwickte Leveldesign dafür, dass ihr einige Zeit mit dem Spiel verbringen werdet. Ohne das Anfertigen einer Karte, werdet ihr wohl kaum den Weg zum großen Finale finden. Alternativ lohnt sich ein Blick in unsere Komplettlösung.

Mit Section-Z liefert Capcom einen gelungenen Shooter, ab welcher spielerisch nicht an die Klasse eines Gradius oder Crisis Force heranreicht, aber durch das Leveldesign und die klamme, Metroid-artige Atmosphäre für ein tolles Spielerlebnis sorgt. Wer nicht vor dem teils hohen Schwierigkeitsgrad zurückschreckt, sollte durchaus mal einen Blick ins innere von Balangool wagen und Captain Commando auf seinem Abenteuer begleiten.

Wertung


7/10

Kommentare



Seppatoni
Ich hatte damals Section-Z von einem Kumpel ausgeliehen und fand es als Shoot’em Up-unerfahrener Zocker durchaus interessant, dennoch blickte ich nie durch, wie und wo man in dem Spiel weiterkommt und drehte mich dauernd im Kreis. Highlight war jedoch ohnehin das Pausen-Jingle. Erst jetzt, rund 20 Jahre später, habe ich dem Titel mal wieder etwas mehr Zeit gewidmet und mich von der Atmosphäre in den Tiefen des Planeten Balangool packen lassen. Trotz einiger Frustmomente und nicht ganz einfacher Orientierung habe ich das Spiel doch noch geknackt.



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